Dienstag, 31. Januar 2012

BUGS BUNNY'S MOTHER'S DAY SPECIAL

Wer glaubt schon an den Storch
Update Juli 2018



Nachdem die Cartoon-Specials der "Peanuts" erfolgreich im amerikanischen Fernsehen gelaufen waren, begann man in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre damit, Looney Tunes Specials zu senden. Während die ersten dieser Specials aus komplett neuen Animationen bestanden, ging man im Verlauf dazu über, klassische Cartoons mit neuen Sequenzen zu durchgängigen Storys zu verbinden. Gesendet wurden diese gerne zu besonderen Anlässen wie etwa den Feiertagen zu Ostern, Halloween, Thanksgiving, dem Valentinstag oder zum Muttertag. Wobei die jeweiligen Themen dazu (bunte Eier, Geister und Grusel, etc.) im Vordergrund standen.



Für den Muttertag am 12. Mai 1979 nahmen sich die Verantwortlichen klassische Looney Tunes mit dem betrunkenen Storch, der bei der Auslieferung ständig die Babys vertauscht, vor. Um die Cartoons mit Daffy Duck, Bugs Bunny, Foghorn Leghorn und Co. erfand man eine eher halbgare Geschichte, die die einzelnen Teile irgendwie verbinden sollte.



Das Special beginnt mit einem singenden Bugs Bunny, der zu Grannys Blumenstand rennt und dort an den Blumen schnüffelt. Die deutsche Fassung setzt erst bei der Schnüffelszene ein. Es folgt ein Zusammenschnitt mehrerer Sequenzen (z.B. aus "Goo Goo Goliath" und "Stork Naked") mit dem Storch, der die Babys ausliefert und dabei vor lauter Feierlichkeiten immer betrunkener wird. Es folgt eine gekürzte Version von "Quackodile Tears" mit Daffy Duck. Nach der Schlussblende des Cartoons geht es wieder zurück zu Granny, Bugs Bunny und dem Storch. Foghorn Leghorn kommt dazu und leitet "Mother Was A Rooster" ein. Als der gekürzte Cartoon fertig ist, verlässt Foghorn Leghorn die Szene und Bugs Bunny und der Storch erinnern sich an "Bushy Hare", wo Bugs als vermeintliches Känguruh-Baby in Australien landet. Am Ende blendet die deutsche Version direkt auf Daffy Ducks Haus in "Stork Naked" über, während das Original noch eine kurze Zwischensequenz zeigt. Granny fragt Bugs, wie er denn heimgekommen sei. Er hat dem Känguruh einfach einen Außenbordmotor verpasst und ist übers Meer geschippert. Danach betritt Daffy Duck die Szene und beschwert sich beim betrunkenen Storch, ehe der Cartoon losgeht. Mit dem Ende von "Stork Naked" bricht die deutsche Fassung ab. Es fehlen noch etwa 7,5 min, in denen andere Störche abfliegen und der Cartoon "Apes Of Wrath" gezeigt wird.



Ob es eine längere Fassung gibt, lässt sich nur schwer sagen, da Pro7 eine zeitlang nur ca. 14-15 minütige Bugs Bunny-Folgen (ohne Titel) sendete. Die Vergleichsfassung jedenfalls bricht nach Daffys Türdurchstoß ab. Direkt daran folgt die deutsche Schlussmelodie mit "Das Publikum war heute wieder wundervoll…!". Laut Serienguide soll allerdings noch der Cartoon "Mouse Wreckers" dazugehören. Diese Angabe bezieht sich aber auf die "Wer glaubt schon an den Storch" betitelte 25 min-Version. Von daher wäre eine Langfassung mit weiteren Szenen und "Apes Of Wrath" durchaus denkbar.



Da die Synchronfassung für die Bugs Bunny-Show "Mein Name ist Hase" gefertigt wurde, hört man die üblichen Stimmen in ihren Rollen. Für den Storch spricht Thomas Reiner, für Foghorn Leghorn Herbert Weicker und für Barnyard Dawg Leon Rainer. Deshalb weicht "Mother Was A Rooster" von der in Berlin bearbeiteten Version mit Martin Hirthe als Foghorn Leghorn (Bugs Bunny Episode 38 - Wo die Liebe hinfällt) ab. "Quackodile Tears" dagegen lief nie als Einzelcartoon im deutschen Fernsehen, sondern nur innerhalb des Muttertag-Specials.

Interessant wäre auf alle Fälle die 25minütige Version, die zuletzt auf Kabel 1 und Premiere Junior gezeigt wurde. Denn nur anhand dieser könnte man genau auf die Kürzungen der gezeigten Cartoons und des Specials insgesamt eingehen.


Juli 2018
Mehr als sechs Jahre nach dem Beitrag hier ist die deutsche 25-Minuten-Version aus der Bugs Bunny-Show tatsächlich aufgetaucht. Im Vergleich zum Original fehlt der komplette Vorspann, der das Schild am Eingang des "Golden Gate Park" zeigt. Bugs Bunny hüpft aus seinem Loch und singt ein passendes Lied dazu. Es endet mit "...California, here I come!" und unser Lieblingshase schwenkt in eine der üblichen Melodien. Am Blumenstand von Granny angekommen, folgt mit neuer Animation die obligatorische Frage: "What's up, Granny?". Nach dem Titelschriftzug riecht Bugs an einer von Grannys Blumen. An dieser Stelle setzt die deutsche Version ein.

Im Original folgt den oben erwähnten Szenen aus "Stork Naked" eine längere Sequenz vom Anfang von "Goo Goo Goliath". Der betrunkene Storch unterhält sich davor und danach mit Bugs. Diese knapp 2,5 min wurden in der deutschen TV-Version weggelassen. Auch endet die hiesige TV-Version mit Daffy in Windeln, der vom Storch gebracht wird.


Leider fehlt dadurch der wirkliche Schlussgag nach der Abblende und dem Beginn der Credits. Daffy hält ein Ei, aus dem ein kleiner Storch schlüpft. Die Ente sagt noch, dass sie diesmal den Storch mit seinen eigenen Waffen schlagen wird und fliegt mit dem Ei in einem Beutel davon.

Obwohl das Specials allein und ungekürzt zeitlich relativ gut ins deutsche Sendeschema gepasst hätte, packte man lieber nochmal das Zwischenspiel mit Bugs Bunny unterm Baum und "Mouse Wreckers" dazu, das mit dem Thema Muttertag so gar nichts zu tun hat.

Eine Beurteilung ist schwierig. Einerseits ist es schön, solche Ausschnitte wie z.B. die aus "Quackodile Tears" mit Dieter Kursawe als Daffy Duck zu sehen und zu hören. Andererseits sind die in den Looney Tunes Specials gezeigten Cartoons verstümmelt. Die vom ZDF und Pro7 vorgenommenen Kürzungen machen diesen Zustand nicht besser.

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Donnerstag, 19. Januar 2012

CATTY CORNERED

Einzelcartoon-Vergleich ZDF/Pro7-Version / Original
(Originallänge: 6:17 Min)


Gangster Rocky und sein Handlanger haben Tweety entführt. Der hungrige Sylvester versucht, den beiden das Vögelchen abzuluchsen. Als schließlich die Polizei auftaucht, wird Sylvester als Retter und Held gefeiert.



Fehlende Teile:
Vorspann plus Credits (30 Sek)
Schnitt: 4:20-4:50 (30 Sek)
Abspann (8 Sek)



In der Version aus der Bugs Bunny-Show "Mein Name ist Hase" fehlt ein kurzes Stück, in dem Sylvester einen Stahlträger auf den Kopf bekommt und darunter begraben wird. Tweety kommentiert: "Die arme Miezekatze ist hingefallen!", was Rocky wiederholt. Da diese Szene auch in der Filmfassung ("Der total verrückte Bugs Bunny Film") herausgekürzt wurde, ist von vier Versionen nur die Neusynchronisation auf der VHS-Videokassette "Bugs & Tweety" komplett.

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MAD AS A MARS HARE

Einzelcartoon-Vergleich ZDF/Pro7-Version / Original
(Originallänge: 6:27 Min)


Marsianer Marvin beobachtet die Erde durch ein Riesenfernrohr. Da taucht eine Rakete vor seiner Linse auf und zerstört sein Observatorium. An Bord befindet sich Bugs Bunny. Der Hase soll den Planeten im Namen der Erde erobern. Doch kampflos gibt Marvin sich nicht geschlagen.



Leider hat das ZDF den Cartoon um etwas über eine Minute verkürzt. Es fehlt ein Monolog von Bugs, nachdem er mit einer Karotte aus der Rakete gelockt wurde. Als der Hase genüßlich hineinbeißt, merkt er, dass die Möhre aus Metall ist. Diese klappt auf und ein mechanisches Orchester inklusive Erdenfahne fängt an zu spielen.



Fehlende Teile:
Vorspann plus Credits (33 Sek)
Schnitt 3:22-4:36 (1:14 Min)
Abspann (7 Sek)

In der alten Synchronfassung sprechen Kurt Zips für Marvin und Gerd Vespermann für Bugs Bunny. Eine ungekürzte deutsche Neusynchronisation mit Sven Plate in der Hauptrolle ist auf der VHS-Videokassette "Bugs & Marvin" zu finden. Von dieser stammen auch die Zeitangaben.

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