Bugs Bunny - Der Superhase
(MGM/UA Video 1986, Originallänge 7:53 Min)
Update Juli 2019
Bugs Bunny in der Parodie der 1940er Jahre Superman-Zeichentrickserie inklusive Kostümwechsel in der Telefonzelle und Geheimidentität mit Brille auf der Nase. Ein Wissenschaftler entwickelt eine Karotte, die dem Hasen zu Superkräften verhilft. Daraufhin gilt es für ihn, sich gegen das Verbrechen zu stellen und den Banditen "Cottontail Smith" zu fangen.
Von "Super-Rabbit" ist mit Gerd Vespermann als Bugs Bunny nur die MGM-Videofassung bekannt. Der Nachteil der MGM-Bearbeitungen ist die oftmals fehlende Hintergrundmusik während der gesprochenen Dialoge. In der Übersetzung heißt es für "What's Up, Doc?" nicht "Was liegt an?", sondern wörtlich: "Was ist Sache, Alter?". In "Super-Rabbit" fällt zudem auf, dass Bugs sich einmal "meinereiner" nennt. Im Vorspann spricht Gernot Duda und fragt, ob es ein Komet oder ein Düsenjäger sei, doch: "Nein, es ist 'Super-Hase'!".
Insgesamt ist die deutsche Fassung sehr lustig, insbesondere wenn Cottontail Smith und sein Pferd auf der Tribüne sitzen und Bugs Bunny anfeuern. Wie alle MGM-Looney Tunes ist auch dieser ungekürzt.
Eine neusynchronisierte Fassung mit Sven Plate als Sprecher von Bugs Bunny zeigen Boomerang und Kabel 1 unter dem Titel "Super-Schlappohr". Diese ist auch auf der australischen Looney Tunes-DVD "Best Of Bugs Bunny Vol. 3" zu finden.
Unlängst tauchte ein etwa 2minütiges Fragment der ZDF-Fassung von "Super-Rabbit" mit Gerd Vespermann in der Hauptrolle auf. Definitiv eine 1980er Jahre-Synchro mit vielen Wortspielchen ("Der Treibstoff wird wieder knappiger!", "Ihr Spielkameraden, lustige welche, müsst allein weitermachen!") und einer Anspielung auf die Zeichentrickserie "Oscar die Supermaus" (Mighty Mouse), welche knapp zwei Jahre zuvor auf dem Sendeplatz der Bugs Bunny-Show "Mein Name ist Hase" lief.
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Montag, 19. März 2012
Samstag, 17. März 2012
BOSTON QUACKIE
Einzelcartoon-Vergleich ZDF/Kabel 1-Version / Original
(Originallänge: 6:40 Min)
Daffy Duck ist US-Spezialagent Boston Quackie. Von seinem Vorgesetzten, gespielt von Porky Pig, erhält er den Auftrag, eine Tasche mit unbekanntem Inhalt im amerikanischen Konsulat in Paris abzugeben. Die Tasche wird jedoch vom "Mann mit dem grünen Hut" gestohlen. Daffy macht sich auf die Verfolgungsjagd nach dem Täter.
Fehlende Teile:
Vorspann plus Credits (35 Sek)
Schnitte
2:26-2:42 (16 Sek)
4:04-5:15 (1:11 Min)
Abspann (8 Sek)
Die deutsche Fassung aus der Schweinchen Dick-Show wurde an zwei Stellen geschnitten. Der erste Schnitt ist dialogfrei. Nachdem Daffy unter der Guillotine hindurch ist, sieht man, dass ein Stück seines Trenchcoats und seine Federn am Rücken fehlen. Er läuft zum Zug und sieht von außen durch die Fenster. Der Zug pfeift zur Abfahrt und setzt sich in Bewegung.
Beim zweiten Schnitt hat es sich der Mann mit dem grünen Hut in einem Abteil bequem gemacht. Daffy folgt ihm und beide bestellen etwas beim Kellner. Offensichtlich soll Daffy vergiftet werden, es gelingt ihm jedoch, den unter der Tischdecke des Servierwagens versteckten Attentäter zu erschießen. Und auch der Mann mit dem grünen Hut ist gut getarnt, da unter seinem Zylinder eine Menge anderer Kopfbedeckungen auftauchen. So kann Daffy ihn nicht stellen.
Dieter Kursawe und Walter Gross sprachen für die Hauptrollen Daffy Duck und Porky Pig. Eine ungekürzte Fassung mit Gerald Schaale und Michael Walke befindet sich auf der Videokassette "Die Stars aus Space Jam - Daffy Duck".
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(Originallänge: 6:40 Min)
Daffy Duck ist US-Spezialagent Boston Quackie. Von seinem Vorgesetzten, gespielt von Porky Pig, erhält er den Auftrag, eine Tasche mit unbekanntem Inhalt im amerikanischen Konsulat in Paris abzugeben. Die Tasche wird jedoch vom "Mann mit dem grünen Hut" gestohlen. Daffy macht sich auf die Verfolgungsjagd nach dem Täter.
Fehlende Teile:
Vorspann plus Credits (35 Sek)
Schnitte
2:26-2:42 (16 Sek)
4:04-5:15 (1:11 Min)
Abspann (8 Sek)
Die deutsche Fassung aus der Schweinchen Dick-Show wurde an zwei Stellen geschnitten. Der erste Schnitt ist dialogfrei. Nachdem Daffy unter der Guillotine hindurch ist, sieht man, dass ein Stück seines Trenchcoats und seine Federn am Rücken fehlen. Er läuft zum Zug und sieht von außen durch die Fenster. Der Zug pfeift zur Abfahrt und setzt sich in Bewegung.
Beim zweiten Schnitt hat es sich der Mann mit dem grünen Hut in einem Abteil bequem gemacht. Daffy folgt ihm und beide bestellen etwas beim Kellner. Offensichtlich soll Daffy vergiftet werden, es gelingt ihm jedoch, den unter der Tischdecke des Servierwagens versteckten Attentäter zu erschießen. Und auch der Mann mit dem grünen Hut ist gut getarnt, da unter seinem Zylinder eine Menge anderer Kopfbedeckungen auftauchen. So kann Daffy ihn nicht stellen.
Dieter Kursawe und Walter Gross sprachen für die Hauptrollen Daffy Duck und Porky Pig. Eine ungekürzte Fassung mit Gerald Schaale und Michael Walke befindet sich auf der Videokassette "Die Stars aus Space Jam - Daffy Duck".
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Freitag, 16. März 2012
"Als Käfersammler oft die Idealbesetzung"
Ein Interview mit Sven Plate,
der deutschen Stimme von Bugs Bunny
Schauspieler und Synchronsprecher Sven Plate hat eine außergewöhnliche Stimme. Bereits in den späten 1970er Jahren wurde er entdeckt und spielte zusammen mit Georg Thomalla und Lutz Riedel in Curth Flatows "Vater einer Tochter". In der Kultzeichentrickserie "Captain Future" sprach er kurze Zeit später für die Figur des Jungen Ken Scott. Zu seinen langlebigsten Synchronrollen zählen Wil Wheaton als "Wesley Crusher" in Star Trek - The Next Generation, Kirk Cameron als "Mike Seaver" in Unser lautes Heim und Charlie Schlatter als "Dr. Jesse Travis" in Diagnose Mord. Darüberhinaus zeichnet Sven Plate für die Synchronregie von Fernsehserien wie z.B. "Moonlight" und "Veronika Mars" verantwortlich. Im Hörspiel- und PC-Games-Bereich ist er ebenfalls stark vertreten, so z.B. in "Point Whitmark" als Jay Lawrence oder als Regisseur der deutschen Fassungen von "Batman - Arkham Asylum" und "Halo - Reach". Seit die Looney Tunes 1996 im Zuge des Kinofilms "Space Jam" runderneuert wurden ist Sven Plate die deutsche Stimme von Bugs Bunny. Für www.looneytunesingermany.blogspot.com war er bereit, sich einigen Fragen zu stellen.
Herr Plate, man kennt ihre Stimme vor allem aus Kult-Fernsehserien wie Star Trek - The Next Generation, Unser lautes Heim, Diagnose Mord und Captain Future. Wie sind Sie zum Profisprecher geworden?
Da meine Schwester schon sehr früh, (durch Oliver Rohrbecks Mutter) zum Fernsehen kam, war der Weg für mich auch sehr einfach. Letztlich war es aber Lutz Riedel, der mich zur Arena Synchron gebracht hat.
In einem Interview merkten Sie an, dass Ihre Schwester eher vor der Kamera zu finden sei. Gehe ich recht in der Annahme, dass es sich dabei um die bekannte Schauspielerin Christina Plate handelt? Damit wäre Oliver Geissen Ihr Schwager.
Ja, Christina ist meine Schwester und Oliver Geissen mein Schwager.
Steht man da nicht im Schatten seiner älteren Schwester? Ist so eine Situation eher angenehm oder unangenehm? Und wie ist das, wenn man die Schwester nackt für den Playboy posiert?
Da wir ganz verschiedene Wege gehen und kaum jemand weiß, dass sie meine Schwester ist, hatte ich nie Probleme damit. Wir sehen uns ja auch nicht gerade ähnlich. Ansonsten traue ich meiner Schwester zu, Entscheidungen zu treffen, die sie sich vorher genau überlegt hat.
Im Zuge des Kinofilms Space Jam wurden Sie 1996 zum Stammsprecher von Bugs Bunny. Fand dafür ein Casting statt? In der Serie "Tiny Toons" gaben Sie einige Zeit zuvor noch einen genialen Plucky Duck zum besten. Wie kam der Wechsel von der Ente zum Hasen?
Ja, ich war ja früher Plucky Duck, den ich auch sehr gerne gesprochen habe. Die damalige Supervisorin Frau Laira von Warner war aber der Meinung, dass ich besser auf Bugs passe und so geschah es dann auch.
Nach Space Jam kamen weitere Aufträge, zunächst für Tierdokumentationen und klassische Cartoons mit Bugs Bunny auf VHS-Video. Waren Sie dabei nur als Sprecher involviert oder gab es mehr hinter den Kulissen?
Ich war nur als Sprecher involviert.
Mit den klassischen Looney Tunes traten Sie in die Fußstapfen von Gerd Vespermann, der den Fernsehhasen völlig anders angelegt hatte. Im Gegensatz zur "Bugs Bunny Show" mit all den Meinereiner-Sprüchen bewegten sich die Looney Tunes nun viel näher am Original. Das deutsche Publikum ist die alten Sprüche jedoch gewohnt und liebt seinen Bugs Bunny. Wie sehen Sie das? Mit Jahrgang 1966 müssen Sie ja selbst mit der alten Version aufgewachsen sein, die immerhin noch bis 2005 im Fernsehen lief.
Klar, verstehe ich die Liebe zu den alten Folgen. Ich finde Vespermann auch super. Wir sollten damals aber bewusst davon weg, sowohl was die Art der Sprache als auch die Ausdrücke wie "meinereiner" betrifft. Was ich auch anfangs etwas unglücklich fand. Ich weiß auch, dass alle, die mit Vespermann aufgewachsen sind, sich schwer an mich gewöhnen werden. Da er aber gestorben ist, musste eine neue Stimme gefunden werden und da war ich vielleicht keine so schlechte Wahl.
Bekamen Sie für ihre Arbeit als Bugs Bunny selbst Kritik ab? Wenn ja, positiv oder negativ?
Naja, von den Puristen natürlich auch Kritik, was ich aber wie gesagt auch nachvollziehen kann. Die Jüngeren gehen da ganz unverkrampft mit um und gerade Space Jam ist, glaube ich, auch ganz gut angekommen.
Die Looney Tunes-Synchronisation ist etwas konfus. 1996 Space Jam (Film), 1997 Die Stars aus Space Jam (klassische Cartoons auf 11 VHS-Kassetten) parallel zum Space Jam-Kaufvideo, 1999 Bugs Bunnys wilde verwegene Jagd (Film aus Cartoons zusammengestellt) auf Video, 2003 Looney Tunes Back In Action (Film), die ersten vier klassischen Looney Tunes-DVDs und die erste Baby Looney Tunes-DVD, 2004 weitere vier klassische DVDs plus zwei mit Internet-Cartoons, 2005 Baby Looney Tunes im Kinderkanal, 2007 drei DVDs mit Looney Tunes, die nur in Australien erschienen, 2009 Der total verrückte Bugs Bunny-Film (Film aus Cartoons zusammengestellt) und Daffy Ducks Quackbusters (Film aus Cartoons zusammengestellt), 2012 Die Looney Tunes Show.
Für die ersten acht Looney Tunes-DVDs übernahm man, soweit vorhanden, den VHS-Ton und nur die bislang noch nicht erschienenen Cartoons wurden synchronisiert. 2007 hatte man das offenbar vergessen, so dass es von manchen Cartoons zwei (neue) Tonfassungen gibt. Weitere Überschneidungen gab es durch die Filmzusammenstellungen.
Vielleicht können Sie etwas Licht in das vermeintliche Chaos bringen. Wer vergab den Auftrag, wer führte Regie und schrieb die Dialogbücher, wann wurde in welchen Studios aufgenommen, etc…
Dazu kann ich wenig sagen. Wir wissen teilweise gar nicht, wofür wir gerade sprechen. Es gibt nur einen Arbeitstitel oder wir wissen nicht, ob es eine alte oder neue Version ist. Sowas kriegt man als Sprecher oft nicht mit. Regie führten oft Andreas Hommelsheim und später Hans-Jürgen Wolf, wobei Blackbird/Berlin die Synchronfirma war.
Mit ihrer einzigartigen, außergewöhnlichen Stimme werden Sie oft auf den typischen "Nerd", sprich den klugen, aber eher schüchternen Charakter, besetzt. So z.B. als junger Nachbar in Monk oder als Wil Wheaton in Star Trek. Wie stehen Sie zu solchen "type-casts"?
Tja, als Liebhaber bin ich wohl ein Totalausfall, als Käfersammler aber oft die Idealbesetzung. Ich finde es gut. Da es aber für solche Typen relativ wenig Rollen gibt, habe ich mich in letzter Zeit mehr auf Texten, Synchron-Regie und Hörspiel verlegt.
Auch in Zeichentrickrollen sind Sie oft zu hören. Was macht Ihnen mehr Spaß, reale Schauspieler oder Trickfiguren? Oder sind das auch nur Jobs wie jeder andere?
Ich liebe Zeichentrick, Gwizdo in "Dragon Hunters" zum Beispiel habe ich sehr gemocht. Aber letztendlich machen mir viele Rollen Spaß, egal ob es Zeichentrick oder Realfilm ist.
Das Synchronbusiness hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Man steht nicht mehr zusammen vor dem Mikrophon, sondern in der Regel nur noch einzeln, das sogenannte x-en, bei dem alle Stimmen getrennt voneinander aufgenommen werden. Wie sehen Sie die Unterschiede? Und wie fühlt man sich neben alten Haudegen wie etwa Rolf Schult?
Als ich das erste Mal zusammen mit Rolf Schult bei "Raumschiff Enterprise" gesprochen habe, musste ich erstmal schlucken. Das war schon was Besonderes. Mittlerweile werden wir fast nur noch ge-x-t, und daher wird es so tolle Zeiten wie bei "California High School", wo ich monatelang mit Simon Jäger, Björn Schalla, Dascha Lehmann, Melanie Hagege und Nadja Reichardt vor dem Mikro stand, nicht mehr geben.
Verändert hat sich auch, dass sich viele Synchronsprecher immer mehr in Richtung Werbung und Hörspiel bewegt haben. So haben Sie z.B. das Ü-Ei von Ferrero übernommen und begaben sich damit in die Fußstapfen von Edgar Ott. Wobei man das vermutlich nicht vergleichen kann. Wo liegen die Vorteile von Werbung und Hörspiel? Sind es nur finanzielle Aspekte?
Natürlich ist es toll, wenn man innerhalb einer Stunde eine lukrative Werbung sprechen kann. Gerade als Bugs Bunny kommen da immer wieder interessante Angebote. Aber bei mir spielt Werbung keine besonders große Rolle. Hörspiele liebe ich. Point Whitmark zum Beispiel ist mir sehr ans Herz gewachsen. Öffentlich-rechtliche Hörspiele sind auch toll, weil man da immer noch gemeinsam spricht und oft tolle Schauspieler neben sich hat.
Für die Vampir-TV-Serie "Moonlight" waren Sie für Dialoge und Regie verantwortlich. Wie setzt man so etwas um?
Naja, ich wurde für die Serie gebucht und habe mir schon meine Gedanken gemacht. Leider klappen aus Termingründen dann nicht immer alle geplanten Besetzungen. Insgesamt versucht man aber schon einer Serie seine persönliche Note zu geben, ohne dass man sich zu weit vom Original wegbewegt.
Machen Sie diese Arbeit gerne und kann man allein davon leben?
Ja und ja.
Vielen Dank und weiterhin viel Erfolg!
Danke auch!
Yosemite Sam, März 2012
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der deutschen Stimme von Bugs Bunny
Schauspieler und Synchronsprecher Sven Plate hat eine außergewöhnliche Stimme. Bereits in den späten 1970er Jahren wurde er entdeckt und spielte zusammen mit Georg Thomalla und Lutz Riedel in Curth Flatows "Vater einer Tochter". In der Kultzeichentrickserie "Captain Future" sprach er kurze Zeit später für die Figur des Jungen Ken Scott. Zu seinen langlebigsten Synchronrollen zählen Wil Wheaton als "Wesley Crusher" in Star Trek - The Next Generation, Kirk Cameron als "Mike Seaver" in Unser lautes Heim und Charlie Schlatter als "Dr. Jesse Travis" in Diagnose Mord. Darüberhinaus zeichnet Sven Plate für die Synchronregie von Fernsehserien wie z.B. "Moonlight" und "Veronika Mars" verantwortlich. Im Hörspiel- und PC-Games-Bereich ist er ebenfalls stark vertreten, so z.B. in "Point Whitmark" als Jay Lawrence oder als Regisseur der deutschen Fassungen von "Batman - Arkham Asylum" und "Halo - Reach". Seit die Looney Tunes 1996 im Zuge des Kinofilms "Space Jam" runderneuert wurden ist Sven Plate die deutsche Stimme von Bugs Bunny. Für www.looneytunesingermany.blogspot.com war er bereit, sich einigen Fragen zu stellen.
Herr Plate, man kennt ihre Stimme vor allem aus Kult-Fernsehserien wie Star Trek - The Next Generation, Unser lautes Heim, Diagnose Mord und Captain Future. Wie sind Sie zum Profisprecher geworden?
Da meine Schwester schon sehr früh, (durch Oliver Rohrbecks Mutter) zum Fernsehen kam, war der Weg für mich auch sehr einfach. Letztlich war es aber Lutz Riedel, der mich zur Arena Synchron gebracht hat.
In einem Interview merkten Sie an, dass Ihre Schwester eher vor der Kamera zu finden sei. Gehe ich recht in der Annahme, dass es sich dabei um die bekannte Schauspielerin Christina Plate handelt? Damit wäre Oliver Geissen Ihr Schwager.
Ja, Christina ist meine Schwester und Oliver Geissen mein Schwager.
Steht man da nicht im Schatten seiner älteren Schwester? Ist so eine Situation eher angenehm oder unangenehm? Und wie ist das, wenn man die Schwester nackt für den Playboy posiert?
Da wir ganz verschiedene Wege gehen und kaum jemand weiß, dass sie meine Schwester ist, hatte ich nie Probleme damit. Wir sehen uns ja auch nicht gerade ähnlich. Ansonsten traue ich meiner Schwester zu, Entscheidungen zu treffen, die sie sich vorher genau überlegt hat.
Im Zuge des Kinofilms Space Jam wurden Sie 1996 zum Stammsprecher von Bugs Bunny. Fand dafür ein Casting statt? In der Serie "Tiny Toons" gaben Sie einige Zeit zuvor noch einen genialen Plucky Duck zum besten. Wie kam der Wechsel von der Ente zum Hasen?
Ja, ich war ja früher Plucky Duck, den ich auch sehr gerne gesprochen habe. Die damalige Supervisorin Frau Laira von Warner war aber der Meinung, dass ich besser auf Bugs passe und so geschah es dann auch.
Nach Space Jam kamen weitere Aufträge, zunächst für Tierdokumentationen und klassische Cartoons mit Bugs Bunny auf VHS-Video. Waren Sie dabei nur als Sprecher involviert oder gab es mehr hinter den Kulissen?
Ich war nur als Sprecher involviert.
Mit den klassischen Looney Tunes traten Sie in die Fußstapfen von Gerd Vespermann, der den Fernsehhasen völlig anders angelegt hatte. Im Gegensatz zur "Bugs Bunny Show" mit all den Meinereiner-Sprüchen bewegten sich die Looney Tunes nun viel näher am Original. Das deutsche Publikum ist die alten Sprüche jedoch gewohnt und liebt seinen Bugs Bunny. Wie sehen Sie das? Mit Jahrgang 1966 müssen Sie ja selbst mit der alten Version aufgewachsen sein, die immerhin noch bis 2005 im Fernsehen lief.
Klar, verstehe ich die Liebe zu den alten Folgen. Ich finde Vespermann auch super. Wir sollten damals aber bewusst davon weg, sowohl was die Art der Sprache als auch die Ausdrücke wie "meinereiner" betrifft. Was ich auch anfangs etwas unglücklich fand. Ich weiß auch, dass alle, die mit Vespermann aufgewachsen sind, sich schwer an mich gewöhnen werden. Da er aber gestorben ist, musste eine neue Stimme gefunden werden und da war ich vielleicht keine so schlechte Wahl.
Bekamen Sie für ihre Arbeit als Bugs Bunny selbst Kritik ab? Wenn ja, positiv oder negativ?
Naja, von den Puristen natürlich auch Kritik, was ich aber wie gesagt auch nachvollziehen kann. Die Jüngeren gehen da ganz unverkrampft mit um und gerade Space Jam ist, glaube ich, auch ganz gut angekommen.
Die Looney Tunes-Synchronisation ist etwas konfus. 1996 Space Jam (Film), 1997 Die Stars aus Space Jam (klassische Cartoons auf 11 VHS-Kassetten) parallel zum Space Jam-Kaufvideo, 1999 Bugs Bunnys wilde verwegene Jagd (Film aus Cartoons zusammengestellt) auf Video, 2003 Looney Tunes Back In Action (Film), die ersten vier klassischen Looney Tunes-DVDs und die erste Baby Looney Tunes-DVD, 2004 weitere vier klassische DVDs plus zwei mit Internet-Cartoons, 2005 Baby Looney Tunes im Kinderkanal, 2007 drei DVDs mit Looney Tunes, die nur in Australien erschienen, 2009 Der total verrückte Bugs Bunny-Film (Film aus Cartoons zusammengestellt) und Daffy Ducks Quackbusters (Film aus Cartoons zusammengestellt), 2012 Die Looney Tunes Show.
Für die ersten acht Looney Tunes-DVDs übernahm man, soweit vorhanden, den VHS-Ton und nur die bislang noch nicht erschienenen Cartoons wurden synchronisiert. 2007 hatte man das offenbar vergessen, so dass es von manchen Cartoons zwei (neue) Tonfassungen gibt. Weitere Überschneidungen gab es durch die Filmzusammenstellungen.
Vielleicht können Sie etwas Licht in das vermeintliche Chaos bringen. Wer vergab den Auftrag, wer führte Regie und schrieb die Dialogbücher, wann wurde in welchen Studios aufgenommen, etc…
Dazu kann ich wenig sagen. Wir wissen teilweise gar nicht, wofür wir gerade sprechen. Es gibt nur einen Arbeitstitel oder wir wissen nicht, ob es eine alte oder neue Version ist. Sowas kriegt man als Sprecher oft nicht mit. Regie führten oft Andreas Hommelsheim und später Hans-Jürgen Wolf, wobei Blackbird/Berlin die Synchronfirma war.
Mit ihrer einzigartigen, außergewöhnlichen Stimme werden Sie oft auf den typischen "Nerd", sprich den klugen, aber eher schüchternen Charakter, besetzt. So z.B. als junger Nachbar in Monk oder als Wil Wheaton in Star Trek. Wie stehen Sie zu solchen "type-casts"?
Tja, als Liebhaber bin ich wohl ein Totalausfall, als Käfersammler aber oft die Idealbesetzung. Ich finde es gut. Da es aber für solche Typen relativ wenig Rollen gibt, habe ich mich in letzter Zeit mehr auf Texten, Synchron-Regie und Hörspiel verlegt.
Auch in Zeichentrickrollen sind Sie oft zu hören. Was macht Ihnen mehr Spaß, reale Schauspieler oder Trickfiguren? Oder sind das auch nur Jobs wie jeder andere?
Ich liebe Zeichentrick, Gwizdo in "Dragon Hunters" zum Beispiel habe ich sehr gemocht. Aber letztendlich machen mir viele Rollen Spaß, egal ob es Zeichentrick oder Realfilm ist.
Das Synchronbusiness hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Man steht nicht mehr zusammen vor dem Mikrophon, sondern in der Regel nur noch einzeln, das sogenannte x-en, bei dem alle Stimmen getrennt voneinander aufgenommen werden. Wie sehen Sie die Unterschiede? Und wie fühlt man sich neben alten Haudegen wie etwa Rolf Schult?
Als ich das erste Mal zusammen mit Rolf Schult bei "Raumschiff Enterprise" gesprochen habe, musste ich erstmal schlucken. Das war schon was Besonderes. Mittlerweile werden wir fast nur noch ge-x-t, und daher wird es so tolle Zeiten wie bei "California High School", wo ich monatelang mit Simon Jäger, Björn Schalla, Dascha Lehmann, Melanie Hagege und Nadja Reichardt vor dem Mikro stand, nicht mehr geben.
Verändert hat sich auch, dass sich viele Synchronsprecher immer mehr in Richtung Werbung und Hörspiel bewegt haben. So haben Sie z.B. das Ü-Ei von Ferrero übernommen und begaben sich damit in die Fußstapfen von Edgar Ott. Wobei man das vermutlich nicht vergleichen kann. Wo liegen die Vorteile von Werbung und Hörspiel? Sind es nur finanzielle Aspekte?
Natürlich ist es toll, wenn man innerhalb einer Stunde eine lukrative Werbung sprechen kann. Gerade als Bugs Bunny kommen da immer wieder interessante Angebote. Aber bei mir spielt Werbung keine besonders große Rolle. Hörspiele liebe ich. Point Whitmark zum Beispiel ist mir sehr ans Herz gewachsen. Öffentlich-rechtliche Hörspiele sind auch toll, weil man da immer noch gemeinsam spricht und oft tolle Schauspieler neben sich hat.
Für die Vampir-TV-Serie "Moonlight" waren Sie für Dialoge und Regie verantwortlich. Wie setzt man so etwas um?
Naja, ich wurde für die Serie gebucht und habe mir schon meine Gedanken gemacht. Leider klappen aus Termingründen dann nicht immer alle geplanten Besetzungen. Insgesamt versucht man aber schon einer Serie seine persönliche Note zu geben, ohne dass man sich zu weit vom Original wegbewegt.
Machen Sie diese Arbeit gerne und kann man allein davon leben?
Ja und ja.
Vielen Dank und weiterhin viel Erfolg!
Danke auch!
Yosemite Sam, März 2012
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Dienstag, 13. März 2012
TO DUCK ...OR NOT TO DUCK
Einzelcartoon-Vergleich ARD-Version / Original
(Originallänge: 7:55 Min)
Ein Jäger im Schatten schießt auf Enten am Himmel. Zweimal verfehlt er dabei Daffy Duck, ehe er ihm den Bürzel ansengt. Daffy lässt sich fallen und macht den Jäger, der sich als Elmer Fudd entpuppt, zur Sau. Nimmt ihm Waffen und Kleidung ab und drängt ihn rücklings in einen Boxring. Dort kommt es zum Kampf zwischen den beiden, bei dem Elmer aufgrund des parteiischen Ringrichters nicht viel Chancen hat zu gewinnen. Denn sowohl der Ringrichter als auch das Publikum gehören der Gattung "Ente" an.
Der Cartoon lief unter dem Titel "Ring frei für Daffy Duck" in der ARD. Für Daffy Duck sprach Dieter Kursawe, für Elmer Fudd Kurt Zips. Als Ringrichter verpflichtete man Wolfgang Hess. Leider fehlt kurz nach dem Anfang das Stück vom Film, in dem Daffy zweimal verfehlt und einmal getroffen wird. Der Schnitt ist ziemlich abrupt und und fällt auf, weil Daffy plötzlich zu Boden stürzt.
Fehlende bzw. veränderte Teile:
Vorspann plus Credits (32 Sek)
Schnitt 0:45-1:02 (20 Sek)
Abspann (7 Sek)
Eine ungekürzte Version ist auf der Bambini-VHS-Kassette "Daffy Duck 1" zu finden. Dort hört man Hartmut Neugebauer als Daffy Duck und Michael Rüth als Elmer Fudd. Diese Fassung ist gelungen und man könnte das fehlende Stück auch zur Vervollständigung der ARD-Version verwenden. Das Bildmaterial ist im Gegensatz zum Ton in einem sehr schlechten Zustand. Es wurde offenbar eine völlig abgenutzte und zerkratzte 16mm-Kopie verwendet.
Als Ausschnitt ist "To Duck ...Or Not To Duck" auch in "Bugs Bunnys Wilde Welt des Sports" enthalten. Neben Dieter Kursawe als Daffy Duck hört man Bruno W. Pantel als Elmer Fudd und Norbert Gastell als Ringrichter. Diese Version läuft noch ab und zu auf dem Pay-TV-Sender Boomerang.
Das restaurierte Bildmaterial mit Originalton ist Teil der DVD-Box "Looney Tunes Golden Collection Vol. 6".
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(Originallänge: 7:55 Min)
Ein Jäger im Schatten schießt auf Enten am Himmel. Zweimal verfehlt er dabei Daffy Duck, ehe er ihm den Bürzel ansengt. Daffy lässt sich fallen und macht den Jäger, der sich als Elmer Fudd entpuppt, zur Sau. Nimmt ihm Waffen und Kleidung ab und drängt ihn rücklings in einen Boxring. Dort kommt es zum Kampf zwischen den beiden, bei dem Elmer aufgrund des parteiischen Ringrichters nicht viel Chancen hat zu gewinnen. Denn sowohl der Ringrichter als auch das Publikum gehören der Gattung "Ente" an.
Der Cartoon lief unter dem Titel "Ring frei für Daffy Duck" in der ARD. Für Daffy Duck sprach Dieter Kursawe, für Elmer Fudd Kurt Zips. Als Ringrichter verpflichtete man Wolfgang Hess. Leider fehlt kurz nach dem Anfang das Stück vom Film, in dem Daffy zweimal verfehlt und einmal getroffen wird. Der Schnitt ist ziemlich abrupt und und fällt auf, weil Daffy plötzlich zu Boden stürzt.
Fehlende bzw. veränderte Teile:
Vorspann plus Credits (32 Sek)
Schnitt 0:45-1:02 (20 Sek)
Abspann (7 Sek)
Eine ungekürzte Version ist auf der Bambini-VHS-Kassette "Daffy Duck 1" zu finden. Dort hört man Hartmut Neugebauer als Daffy Duck und Michael Rüth als Elmer Fudd. Diese Fassung ist gelungen und man könnte das fehlende Stück auch zur Vervollständigung der ARD-Version verwenden. Das Bildmaterial ist im Gegensatz zum Ton in einem sehr schlechten Zustand. Es wurde offenbar eine völlig abgenutzte und zerkratzte 16mm-Kopie verwendet.
Als Ausschnitt ist "To Duck ...Or Not To Duck" auch in "Bugs Bunnys Wilde Welt des Sports" enthalten. Neben Dieter Kursawe als Daffy Duck hört man Bruno W. Pantel als Elmer Fudd und Norbert Gastell als Ringrichter. Diese Version läuft noch ab und zu auf dem Pay-TV-Sender Boomerang.
Das restaurierte Bildmaterial mit Originalton ist Teil der DVD-Box "Looney Tunes Golden Collection Vol. 6".
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